Die neun Skitourenfreunde starteten am Freitag früh entsprechend kältesicher ausgestattet unter der bewährten Führung von DSV-Bundesausbilder Andreas Zeeh nach Baad im Kleinwalsertal. Bevor man sich im Hotel einquartierte, ging es bei -17°C zur 2092 m hohen Güntlespitze. Der Anstieg bei strahlendem Sonnenschein war eher unspektakulär, einige Fischmäuler waren zwar sichtbar, durch entsprechende Spurwahl stellten sie jedoch kein Problem dar. Der Gipfelaufbau wurde zu Fuß erklommen. Nach kurzer Pause ging es dann über traumhafte und unverspurte Hänge talwärts. Dieser erste Tourenhochgenuss konnte noch durch einen netten Wellness –Nachmittag und einem Abend bei bester Verpflegung abgerundet werden.

Als Haupttour war am Samstag der Elferkopf-Ostgipfel mit 2387 m auf dem Programm. Von Schwendle aus ging es durch einen Jungwald, an einem Bach entlang zur Fluchtalpe. Von dort stieg man über eine Steilstufe mit zahlllosen Spitzkehr ordentlich bergauf. Mehrere leichte Anstiege und flache Passionen brachten uns dann dem endgültigen Steilanstieg, der Südostmulde, dem Gipfel entgegen. Die Gipfelrast fiel bei kaltem Ostwind recht kurz aus, umso mehr Freude bereitete die Abfahrt im „Canadian Powder“. Die Hänge zeigten sich in Bestform, man fühlte sich regelrecht in einer Traumwelt. Manch ein Tourenteilnehmer schien sich vor Übermut in den weichen Schnee fallen zu lassen. Mit Blick fürs Gelände wählte unser erfahrener Tourenguide herrliche Hänge aus, so dass die Abfahrt zu einem absoluten Schmankerl wurde. Am Parkplatz angekommen wurde die Wirtsstube in der Moseralm zur Zirbenstube umfunktioniert. In Touri-typischer „Apres-Stimmung“ erreichte man nach einigen Stunden, rechtzeitig zum vorzüglichen Abendessen das Hotel Steinbock.

Für Sonntag bot sich auf dem Heimweg das Toreck mit 2016 m von Riezlern aus regelrecht an. Bei strahlender Vormittagssonne und arktischen Temperaturen, das Thermometer zeigte -28C an, ging die Tour über Wiesen, schmale Waldschneisen und felsdurchsetzte Hänge und Mulden zum Gipfel. Dieses weitere, absolute Naturerlebnis, umrahmt von Gämsen und einer faszinierenden Landschaft, bildete den krönenden sportlichen Abschluss dieses überaus schönen Wochenendes. Bei einer netten Einkehr im Mahdtalhaus, das die DAV-Sektion Stuttgart betreibt, wurden die tollen Erlebnisse nochmal aufbereitet.

 

Die neun Tourengeher konnten auf ein wohl frostiges, auf absolut traumhaftes Wochenende zurück blicken, das in weiten Stücken kanadische Züge trug.

 

Sepp Rettenbeck

 

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