Mit Übernachtung im dortigen Alpengasthof konnten wir gut ausgeruht frühzeitig am nächsten Morgen zu der anspruchsvollen Tour starten.

Am Samstag früh begann die Tour auf den 3299 m hohen Lüsenser Fernerkogel bei fast sonnigen Bedingung und etwas Neuschnee. Zunächst wanderte man eine knappe Stunde bei geringer Steigung zum Talende. Dann folgte ein steiler Aufstieg auf die etwa 1000 Höhenmeter umfassende „Mauer“ zum Plateau des Lüsenser Ferners. Auf dem Gletscher ging es entlang der „Plattigen Wand“ in einem Rechtsbogen über einen 35° steilen Hang und einen kleines Joch zum Rotgratferner. Von dort zeigte sich erstmals das Gipfelkreuz. Über den Rotgratferner erreichte man auf 3200 m das Skidepot. Da sich zwischenzeitlich die Sichtverhältnisse deutlich verschlechterten, musste man auf die letzten 100 Höhenmeter und der Besteigung des Gipfelgrades verzichten.

Firn-Event auf der HuberalmNach einer knappen Pause am Skidepot war es eine Herausforderung, den Weg ins Tal zu finden. Als Orientierung nutzte man die Aufstiegsspur, wobei durch die schlechten Schneeverhältnisse und dem sehr steilen Gelände, der Schnee nicht ganz einfach zu befahren war und zu den 1600 Höhenmeter im Aufstieg nochmals eine kräftezehrende Abfahrt folgte. Einige Passionen waren dabei jedoch im oberen Drittel recht gut zu fahren.

Nach einer kurzen Einkehr im Alpengasthof fuhr man ins Skigebiet Kühtai, um am Rande der mittlerweile leeren Pisten einige Technikübungen zu machen. Andreas Zeeh verstand es auf hervorragende Weise zu erklären, wie man mit Eispickel und Steigeisen in den unterschiedlichen Situationen am besten umgeht. Als prickelnder Abschluss wurden noch einige Sturzübungen gemacht, die manchem Stuntman alle Ehre gemacht hätten.

Um der angekündigten Rückreisewellen aus dem Weg zu gehen, ging es in Kematen in eine nette Pizzeria, um sich ohne Zeitdruck für die Heimfahrt zu stärken. Erneut hat sich ein sportlicher und lehrreicher Skitourentag den gebotenen Wettervorhersagen widersetzt und führte zum vollen Erfolg für alle Teilnehmer.

 

Sepp Rettenbeck