Anschließend ging er auf die Kriminalitätsentwicklung der letzten Jahre ein. Wenn auch statistisch gesehen in Deutschland alle zehn Minuten ein Raub und sogar alle drei Stunden ein Mord oder Totschlagsdelikt passiert, konnte der Kriminalbeamte die Skiclub Senioren schnell beruhigen, dass sie in Niederbayern und insbesondere in Vilsbiburg, in einer von den Fallzahlen her gesehen sichersten Regionen Deutschlands wohnen.

Als Hauptthema hatte Franz Huber die Machenschaften bei unseriösen Haustürgeschäften ausgewählt. Hierbei so der Referent, haben wir es hauptsächlich mit zwei Tätertypen zu tun. Bei dem einen Typ handelt es sich um gut gekleidete, seriös erscheinende Personen, bei den anderen um Personen, die auf der Mitleidstour „reiten“ und so versuchen, sich das Vertrauen der Opfer zu erschleichen. Ihr Ziel ist es in die Wohnung der Opfer zu gelangen, sie dort abzulenken, um dort Diebstähle zu begehen. Deshalb lautet der oberste Grundsatz: Keine Fremden in die Wohnung zu lassen! Selbst bei Amtsträgern sei ein gesundes Misstrauen angebracht, auch wenn Ausweise vorgezeigt werden, schadet es nicht, sich deren Dienststelle sagen zu lassen und erst dort anzurufen, ob die Personen dort bekannt sind, wenn einem das Gegenüber suspekt erscheint. Dabei sei es auch wichtig, die Nummer der angegebenen Dienststelle, selber aus dem Telefonverzeichnis zu suchen. Sie würden staunen so Huber, wie schnell sich Ganoven entfernen, wenn sie merken, dass ein Rückruf unternommen wird. Bei den Haustürgeschäften soll immer versucht werden, eine psychologische und mechanische Sperre zum Gegenüber aufzubauen. Huber zeigte Bilder von wirksamen Türspaltsperren, bzw. Sprechanlagen und Türspionen.

Ein weiterer Trick dieses Täterkreises ist es, einfach unbestellte Waren zu zusenden und Rechnungen zu erheben. Nach der neuesten Rechtsprechung ist man nicht einmal mehr verpflichtet die Waren zurück zu senden, wenn diese unbestellt geliefert wird. Legt man dagegen Geld für Pakete die einem Nachbarn gehören aus, ohne vom Nachbarn dafür aufgefordert worden zu sein, bleibt man auf den Kosten sitzen. Ausdrücklich warnte Huber auch vor dem Kauf von Sicherheitseinrichtungen an der Haustüre. Unseriöse Verkäufer behalten sich oft Schlüssel, oder machen sich Abdrücke und dringen dann später in die Wohnungen ein.

Auch über das Gesetz über den Widerruf von Haustürgeschäften ging der Referent ein, wonach Verträge, die an der Haustüre oder bei sog. Kaffeefahrten getätigt werden, unter bestimmten Voraussetzungen widerrufen werden können.

 

Im zweiten Teil seines Vortrages zeigte Franz Huber die Risiken im unbaren Zahlungsverkehr auf. Mittlerweile werden die Hälfte aller Geldtransaktionen unbar abgewickelt. Beim Bezahlen mit dem sogenanntem „Plastikgeld“ z.B. den EC-Karten gibt es Systeme die „offline oder online“ betrieben werden. Im Offline-Betrieb, hier ist keine PIN-Eingabe erforderlich, die Belastung des Kontos erfolgt auf dem Wege des Lastschriftverfahrens erst einen oder mehrere Tage später. Hier kann eine entwendete Scheckkarte länger und häufiger verwendet werden, bis der Missbrauch entdeckt wird. Immer öfter werden auch Geldausgabeautomaten manipuliert, d. h. es werden unauffällige Aufsatz- oder Vorsatzgeräte sekundenschnell angeklebt. Beim sogenannten „Skimming“ wird die PIN-Nummer ausspioniert, bzw. der Magnetstreifen ausgelesen und gespeichert. Hier ist es ratsam, zumindest die Tastatur vor der Eingabe mit der Hand oder einem Gegenstand abzudecken oder bei Verdacht, den Kartenleserschlitz zu prüfen, ob er denn angeklebt ist und sich somit bewegen lässt.

 

Mit dem Hinweis für alle Fragen präventiver Art, bzw. Beratungsgespräche über die Kriminalpolizeiinspektion Landshut erreichbar zu sein, schloss der erfahrene Kriminalist seinen kurzweiligen Vortrag, der gespickt mit den aktuellen Fällen aus der örtlichen Szene, sehr lebendig wirkte und die Zuhörer in ihren Bann zog.